Sei bereit! – Sei ein guter Manager Gottes
1. Gott ist der Herr! 2. Alles was wir haben, ist von ihm. 3. Aber: Nicht das Ergebnis ist das Entscheidende, nicht die sichtbare Menge, sondern unsere Haltung zu ihm, …
Also ich meine ja, dass Wartezimmer die unnötigsten Orte der Welt sind. Ob beim Arzt, Flughafen oder Bahnhöfen. Ich bin zwar nicht gerne im Regen, aber wenn man so ein Mensch ist, der aktiv ist und produktiv sein will, dann ist ein Wartezimmer eine Qual. Und ich gucke mich dann und schaue, was andere Menschen so machen, während sie im Wartezimmer sitzen. Die Jüngeren, also die unter 60, die zucken ihre Handys raus und irgendwann früher oder später sind sie am Daddeln oder irgendwas am Machen. Die Älteren, die sind einfach nur ruhend in sich selbst und warten, bis die Zeit angekommen ist, ob es eine halbe Stunde ist oder eine dreiviertel Stunde, wie es auch sein mag. Na ja, und selbst wenn man ein Handy hat, kann man sich ja nicht, kann man ja nicht unbedingt damit arbeiten. Das Umfeld lässt es oft nicht zu. Wie verbringt man die Zeit des Wartens? Bei Jesus anders. Wir haben letzten Sonntag gesehen, wie Jesus mit seinen Jüngern spricht, Zeit verbringt und sie auf die Zeit des Wartens vorbereitet, wie es sein wird, wenn er, nachdem er gestorben ist, auferstanden ist, in den Himmel gefahren ist, die Zeit geben wird, bis er wiederkommt.
Und sie sollen diese Zeit nutzen. Sie sollen vorbereitet sein in dieser Zeit, und zwar indem sie in den Rollen leben, in denen sie sind, die Gott ihnen zugewiesen hat. Letzten Sonntag ging es die zehn Jungfrauen. Heute geht es drei Knechte, die die Zeit des Wartens als Manager nutzen sollen. Schlagen wir zusammen die Bibel auf in Matthäus 25 vom 14.30. Matthäus 25, 14.30. Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab. Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seiner Kraft und er reiste so gleich ab. Da ging der hin, welcher die fünf Talente empfangen hatte, handelte mit ihnen und gewann fünf weitere Talente. Und ebenso der, welcher die zwei Talente empfangen hatte, auch er gewann zwei weitere. Aber der, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. Und er trat hinzu. Es trat hinzu, der die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf weitere Talente hinzu und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben. Siehe, ich habe mit ihnen fünf weitere gewonnen.
Da sagte der Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein zur Freude deines Herrn. Und es trat auch der hinzu, der die zwei Talente empfangen hat und sprach Herr, du hast mir zwei Talente übergeben und sieh, ich habe mit ihnen zwei andere Talente gewonnen. Sein Herr sagte zu ihm Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen. Ich will dich über viele setzen. Geh ein zur Freude deines Herrn. Da trat auch der hinzu, der das eine Talent empfangen hatte und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist. Du erntest wohl nicht gesät und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast. Und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das deine! Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld in Wechselhand bringen sollen. So hätte ich bei meinem Kommen das meine mit Zinsen zurückgehalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat.
Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat. Von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Und den unnützigen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Wieder eine der Geschichten, die so kraftvoll ist, dass sie sich tief in das Gedächtnis vieler, vieler Menschen eingeprägt hat. Wenn jemand etwas länger Christ ist, hat er diese Geschichte bestimmt schon oft gelesen und viele Predigten dazu gehört. Ich werde auch hier nicht jeden Gedanken sagen, den man dazu sagen könnte. Es sind unzählig viele. Aber ich möchte, dass wir uns auf einige… Und einige Wahrheiten konzentrieren, die sich auf uns, auf unsere Einstellung und auf unseren Alltag auswirken. Fangen wir doch mit dem Herrn an. Hier ist es recht schnell zu erkennen, dass Jesus damit sich selbst meint. Er ist der Herr, der in einigen Wochen diese Erde verlassen wird und wieder zurückkommen wird. Und wenn er wiederkommt, ist zunächst erst mal nicht Feiern angesagt, sondern eine Abrechnung. Auch was die Knechte angeht, ist es sehr einfach zu erkennen, wer hier angesprochen werden soll. Es ist eine der Rollen, die Jesus den Menschen zuweist, die sich zu ihm bekennen.
Die Jünger sollen sich bei den Knechten sehen und sollen verstehen, wir sind gemeint. Mit den Jüngern befinden auch wir, wenn wir gläubig sind und uns zu Jesus zählen, bei den Knechten, die Jesus in der Geschichte benennt. Auch sie repräsentieren eine bestimmte Rolle. Bei den zehn Jungfrauen ging es darum, dass sie ihre Rolle bei der Hochzeit einnehmen sollten. In diesem Fall sind die Knechte nicht Ackerbauer, sie sind auch nicht Steineklopfer oder so, sondern sie sind Manager. Ja, das gibt es auch. Gab es auch Sklaven oder Knechte, die Manager waren? Damals war das nicht unüblich. Auch Lehrer wurden oder andersrum Sklaven wurden auch gekauft, die Lehrer waren für ihre Kinder. Manchmal fühlen sich Lehrer heute ja genauso. Und auch einige Manager fühlen sich manchmal so ein bisschen wie Sklaven. Also, sie bekommen nun Talente und mit diesen Talenten sollen sie etwas machen. Wir merken, wie populär dieses Gleichnis ist, denn das Wort Talent hat unsere Sprache geprägt. Bei uns heißt es so etwas wie Gabe und wie Fähigkeit. Es gibt ja Talentshows, sogar auf dem Live-Camp gab es eine Talentschau, wo man seine Gaben, seine Fähigkeiten präsentiert. Aber eigentlich ist das Talent eine Gewichtseinheit. Das sind Kilos, so ein knapper Zentner ungefähr.
Aber Zentnershow klingt nicht so schön. Talentschau ist viel schöner. Also wird man es wörtlich übersetzen. Es geht Gewicht, das er ihnen gibt, und zwar Geld in Gewicht. Damals hat man Geld gewogen. Silbergeld ist hier wahrscheinlich gemeint. Wenn es Gold war, dann war das unglaublich viel. Dass er ihnen hier anvertraut. Es geht also nicht darum, dass man stumpf irgendwie wartet und sitzt, sondern dass man handelt. Die Zeit des Wartens ist eine Zeit des Handels. Jetzt müssen wir uns einmal darüber Gedanken machen, was genau denn der Herr erwartet hat von Ihnen, was Sie tun sollen. Was sollen Sie mit diesem, mit diesen Talenten tun. Seht ihr in eurem Text einen Auftrag, den er ihnen gibt? Es steht nichts drin. Aber für sie ist klar, was sie erwartet. Er soll mit diesem, sie sollen mit diesem Talent, mit diesem Geld, das sie haben, das Geld vermehren, sollen damit arbeiten. Und hier müssen wir einmal zu uns rüber wechseln, wenn wir die Knechte sind. Was erwartet denn Gott, dass wir erreichen sollen mit den Dingen, die er uns gibt? Ist doch eine wichtige Frage, oder? Wenn Jesus wiederkommt, wird er Dinge erwarten. Er wird etwas erwarten. Was genau wird er erwarten von dir und von mir?
Wenn wir die Bibel lesen, dann können wir uns die Ziele Gottes mit uns vorstellen wie Kartons in Kartons. So möchte ich es einmal darstellen. Der größte Karton, das, worum es geht, das ist seine Ehre, seine Herrlichkeit. Sie soll vermehrt werden. Gott will verherrlicht werden. Das ist das, warum es das Universum gibt. Das ist, warum es uns Menschen gibt und warum es alles gibt, was überhaupt da ist. Wenn du dich erst seit kurzem mit Gott beschäftigst, ist das ein merkwürdiger Gedanke. Ja, der ist eigentlich sogar abstoßend. Weil bei einem Menschen würden wir es nie durchgehen lassen, dass ein Mensch für sich Herrlichkeit und Ehre wünscht. Aber Gott ist eben kein Mensch. Und wenn wir Gott mit menschlichen Kategorien vergleichen, werden wir uns ihm nie annähern können. Gott ist Gott und er will verherrlicht werden als der Herr der Menschen. Und das ist auch, damit wir uns diesem Herrn in der Geschichte annähern. Das ist der erste Karton. Gott möchte verherrlicht werden. Das ist das Hauptziel. Packen wir das aus, dann sehen wir darin einen anderen Karton, und zwar den der Liebe. Gott liebt uns.